* Ein BA für Außenautomaten ist (kondens---)wassergeschützt, temperaturschwankungsbeständig (ca. von - 20° bis + 60°oder mehr), funktioniert mit 12V und verfügt über einen Schlaf- und Weckmodus. Dies ist jedoch keine Standardausrüstung der BA, da sie normalerweise im Innenbereich eingesetzt werden.
Ich konnte aber damals die Firma Harting mit Hilfe von Herrn Ehrl als deren Kunde überzeugen, BAs als eine Option mit ins Programm aufzunehmen. Das war nicht schwer für JCM, da sie quasi nur eines der bereits existierenden Modelle anbieten mussten. Andererseits war es für die Mechaniker von Harting schwierig, ein Model des damaligen BA von JCM in Harting-Automaten zu installieren. Ich denke jedoch nicht, dass Herr Ehrl damals selbst 100%ig daran glaubte, dass BA den Umsatz tatsächlich steigern würden. Aber er ist der Typ, der alles ausprobiert, was seiner Meinung nach Zukunft hat.
Herr Ehrl war daher der Erste. Eine große Firma, die in kurzer Zeit mehrere Tausend BA installiert hat, nahm den zweiten Platz ein. Allerdings handelte es sich hier nicht um BAs für den Außenbereich, sondern Spezialgeräte für den Innenbereich. Leider führte dies später zu Schwierigkeiten. Fa. Gruenig jedoch begann direkt mit dem entsprechend entwickelten Außenautomaten. Hierbei handelte es sich um eine Modifikation eines Models für den Innenbereich. Bei dieser Modifikation wurde die gesamte Elektronik (PCB/Platine) und das Gehäuse erneuert, das nun wasserabweisend war.
So konnte es kompakt in den Zigarettenautomaten installiert werden. Ich wurde damals gefragt, ob ich mit einer Firma aus Taiwan zusammenarbeiten würde und fand das Model geeignet, um es für Zigarettenautomaten anzupassen. Die Anpassungen haben über ein Jahr gedauert, und die Geräte gingen sogar einmal in den Recall (kostenlose Reparatur/Teileaustauschaktion), kurz nachdem wir einige hunderte verkauft hatten.
Ich möchte hier noch verstärkt die Rückzugmanipulation erläutern. Rückzugmanipulation ist eine Manipulation mit einem echtem Geldschein, an den hinten zwei tesafilmartige lange Streifen angebracht wurden. Man zahlt und der Geldschein befindet sich im Einzug. Die beiden Streifen hängen aber noch heraus. Bei der nächsten Zahlung, wenn man einen weiteren Geldschein mit der Spitze eingibt, erkennt der Sensor die Geldscheineingabe und öffnet den Verschluss. In diesem Moment können beide Geldscheine aus den verschiedenen Zahlungsvorgängen zusammen wieder entzogen werden.
So kann man Automaten bzw. Geldscheinleser täuschen. So geschah es 1995. 1996 wurde viele dieser Täuschungsversuche in der Spielautomatenbranche vorgenommen. Die Täter zahlten z.B. 100 DM ein, spielten ein bis zwei Spiele, beendet das Spiel sofort und der Spielautomat zahlt das Restgeld, z.B. 98,80 DM in Münzen aus. So konnte man ganz leicht viel Geld bekommen. Die Methode ist nicht so schwer zu entwickeln, wenn man einen original Spielautomat zuhause hat und probieren kann. Die heutigen BA haben verschiedene Anti-Rückzugmanipulationsvorrichtungen und erschweren dadurch die Manipulation, machen sie jedoch leider nicht unmöglich.
Die BA eines japanischen Herstellers, die sehr viel in Spielautomaten eingesetzt werden, hat durch eine hervorragende Vorrichtung die Rückzugmanipulation fast unmöglich gemacht. Die Vorrichtung besteht aus einer Trommel im Geldscheinlesekopf, durch die der Geldschein geführt wird. Sobald der Schein die Trommel passiert hat, dreht sie sich, also nach jeder Geldscheineingabe. Wenn sich etwas hinter dem Geldschein befindet, wie z.B. eben diese Tesafilmstreifen, oder Bindfäden, wickelt es sich um die Trommel und lässt sich dadurch nicht mehr zurückziehen.
Für diese Vorrichtung gibt es ein Patent und sie wird daher nicht von anderen Herstellern verwendet. Alle andere Hersteller (außer uns) benutzen Vorrichtung wie shutter oder Haken. Shutter oder Haken schließen sich, sobald ein Geldschein passiert und erscheinen auf diese Weise sicher. Das ist jedoch nicht der Fall, da sich shutter oder Haken wieder öffnen, sobald der nächste Geldschein eingegeben wird. Dies ist die Schwachstelle, wo die Scheine wieder zurück gezogen werden können, denn was sich schließt, öffnet sich auch wieder. Durch die Trommeldrehung wird der Geldschein jedoch tatsächlich eingezogen, so dass er auch nicht mehr entzogen werden kann.
Unser BIZ basiert auf diesem Konzept, wird hier nicht der Geldschein durch eine Trommel eingezogen, sondern Eingang wird für den nächsten Schein gewechselt. Im BIZ-Lesekopf bewegen sich zwei Eingänge auf und ab. Sie wechseln sich bei jeder Geldscheineingabe ab. Dadurch ist es fast unmöglich, den Schein wieder zurückzuziehen. So bleibt nur noch eine einzige Methode übrig, mit der sich immer noch ein Geldschein zurückziehen lässt: Es nennt sich fishing. Diese Methode ist wie Angeln: Am Geldschein befinden sich keine Tesafilmstreifen oder Fäden mehr, sondern ein kleiner Haken. Der Geldschein befindet sich also tatsächlich in der Kasse des BA, aber es wird versucht, den Geldschein mit dem kleinen Haken von draußen zu angeln. Das ist jedoch Theorie. In der Praxis ist das sehr wahrscheinlich nicht möglich, jedoch die einzige Methode, die den Trommelmechanismus noch überbieten könnte.
All diese Informationen sind in der Spielautomatenbranche relativ bekannt, da sie schon seit 20 Jahren besteht. Ich kenne aber einen Aufsteller. Er kennt sich in diesem Bereich gut aus, da er auch mit Spielautomaten zu tun hat. Er ist also sozusagen ein Kenner des Banknotenakzeptors mit all den Tricks, die man anwenden kann.