Neulich habe ich eine sehr interessante Nachricht in der monatlichen japanischen Fachzeitschrift “Chichi” gelesen. Es ging um Radioaktivität. Der ehrenamtliche Professor der Universität Oxford, Wade Allison, der das Buch "Radiation and Reason: The Impact of Science on a Culture of Fear" geschrieben hat, sagt bei seinem Vortrag: "Das Problem in Fukushima ist nicht die Strahlung selbst, sondern die Angst vor der Strahlung".
Die allgemeine Annahme, Radioaktivität sei gefährlich für den menschlichen Körper stammt aus den Experimenten des Geologen und Genforschers Hermann Joseph Muller. Für die Entdeckung, dass Mutationen mit Hilfe von Röntgenstrahlen hervorgerufen werden können, erhielt er 1946 den Nobelpreis für Physiologie und Medizin. Im Jahr 1927 beobachtete Muller die spontane Mutation von Genen und konnte durch Bestrahlung Mutationen bei Taufliegen herbeiführen. Er zeigte so, dass energiereiche Strahlung zu einer Veränderung des Erbgutes führen kann. Dieses Wissen bzw. diese Annahme stammt also aus einer Zeit, als die DNA noch nicht so weit erforscht war. Konzentrierte Strahlung verletzt tatsächlich die DNA, ist aber nicht der einzige Schädigungsfaktor.
Zusätzlich muss die Menge der Strahlung ziemlich hoch sein, um die DNA zu beeinträchtigen und Mutation herbeizuführen, da die Reparaturfunktion der DNA von Lebewesen normalerweise beschädigte Zellen permanent repariert. Vielleicht können die Zellen der Schwerverletzen aus Tschernobyl nicht repariert werden, aber die Taufliege ist ein seltenes Lebewesen, das diese DNA-Reparaturfunktion nicht hat.
Fakt ist, dass der menschliche Körper verschiedene Abnormalitäten zeigt und stirbt, wenn er in kurzer Zeit viel Strahlung abbekommt, jedoch kann die Wissenschaft allmählich nachweisen, dass sich ein gewisser Prozentsatz an regelmäßiger Strahlungsmenge sogar positiv auf die Gesundheit des Menschen auswirkt. Misasa Onsen in Tottori-ken z. B. ist eine berühmte Stadt mit einer Radiumtherme, jedoch ist dieses Radium Radionuklit.
Bei einer Untersuchung in 1992 wurde festgestellt, dass sich die durchschnittliche Jahresradioaktivität auf 10 mSv/h (10.000 μSv/h) beläuft, die Jahrestodesfallrate lag jedoch nur bei 0,49 im Vergleich zu 1,00 japanweit, also nur 1/2. Ein anderes Beispiel wäre Taipei/Taiwan, in einem Hochhaus, das 1982 gebaut wurde. Dort stellte man fest, dass Materialien benutzt wurden, die durch Kobalt verschmutzt waren. Laut Untersuchung entspricht das einer Jahresradioaktivität von 50 mSv/h (50.000μSv/h). Daher fand dort ein Gesungheitscheck von allen Bewohnern statt. Das unerwartete Resultat war, dass die Jahrestodesfälle nur 3,5/100.000 im Vergleich zu 166/100.000 Personen in ganz Taiwan betrugen.
Ein weiteres Beispiel ist Setagaya-ku/Tokio, wo man 600μSv/h Radioaktivität feststellte. Man fand es unter einem Haus, aber der Grund war nicht klar. In diesem Haus wohnte schon seit 50 Jahren ein Herr im Alter von 92 Jahren. Die geschätzte Radioaktivität, die er pro Jahr abbekam, betrug 90 – 180 mSv/h (90.000 – 180.000 μSv/h). Es ist mittlerweile bewiesen, dass plötzliche, starke Radioaktivität ungesund ist, aber regelmäßige kleine Mengen sind gut für die Gesundheit.
Der ehrenamtliche Professor Thomas Donnell Luckey, Biochemist und bekannt als Erfinder von Radiation Hormesis, bekundet, dass gefährliche Chemikalien schädlich für den menschlichen Körper sind, kleine Menge von bestimmten Chemikalien die Gesundheit jedoch positiv beeinflussen, was er als Radiation Hormesis Effekt bezeichnet.
"Radioaktivitaet in Fukushima" vollständig lesen »