Dienstag, 31. Mai 2011
BIZ der Akzeptor
Die Firma KWS ist unser koreanischer Partner. Sie sind Fachleute für Echtheitsprüfung von Banknoten und Identifikationsdokumenten. Das sind wir auch. Ich habe seit 1994 damit zu tun. Früher war ich GF von einer Japanischen Firma, der Tochtergesellschaft eines Banknotenakzeptorhersteller . Diese Firma ist Marktführer in Banknotenakzeptoren in der Casino- und Spielgerätebranche und spielt eine wichtige Rolle in der Branche. Wir hatten damals z.B. eine Kooperation mit der Bundesdruckerei in Berlin.
Partner in Taiwan
Nach dem Verlust aller Produkte unseres Partners in Taiwan sind nun ca. drei Jahre vergangen. Dieser plötzliche Verlust hat uns sehr schwer belastet, da die Produkte den größen Anteil unseres Umsatzes ausgemacht haben. Es ging fast um Leben und Tod der Firma, und zwar drei Jahre lang. Nun glaube ich, dass wir glücklicherweise aus dem Schlimmsten heraus gekommen sind. Leider sind wir wirtschaftlich aber immernoch nicht ganz gesund...
Ich bin der Meinung, dass man aus solch harten Zeiten gestärkt hervorgeht, ähnlich wie die Menschen in Japan mit der Katastrophe. Die Katastrophe hat viele umgebracht oder einfach verschluckt, und noch mehr Menschen und Firmen leiden immer noch darunter, was bestimmt noch einige Jahre anhalten wird. Aber die Leute werden dadurch bestimmt stärker. Das ist z.B. wie mit Pflanzen in der Natur im Gegensatz zu solchen im Treibhaus.
Wir hoffen, dass wir dadurch stärker geworden sind und unsere Kunden noch besser betreuen können.
Ich bin der Meinung, dass man aus solch harten Zeiten gestärkt hervorgeht, ähnlich wie die Menschen in Japan mit der Katastrophe. Die Katastrophe hat viele umgebracht oder einfach verschluckt, und noch mehr Menschen und Firmen leiden immer noch darunter, was bestimmt noch einige Jahre anhalten wird. Aber die Leute werden dadurch bestimmt stärker. Das ist z.B. wie mit Pflanzen in der Natur im Gegensatz zu solchen im Treibhaus.
Wir hoffen, dass wir dadurch stärker geworden sind und unsere Kunden noch besser betreuen können.
Banknotenausgabegeräte
Eines unserer Hauptprodukte ist der Bill Dispenser (Banknotenausgabegerät). Wir haben zwei verschiedenen Marken, Puloon und Wizmechatronics. Den Bill Dispenser wollte ich damals unbedingt in unserem Programm haben, da eine Scheinausgabe noch nirgendwo in Europa zu finden war und daher die Wechsel-/Rückgeldausgabe primitiv war. Ein Beispiel ist der Parkbetrieb am Flughafen: Wenn man sein Auto dort einen Tag parkt und die Parkgebühr 12,00 Euro beträgt, kann man am Parkgebührautomat mit 100er Euroscheinen bezahlen, wenn man gerade kein passendes Geld hat.
Parkgebührautomat benimmt sich dann plötzlich wie eine Slotmaschine bei der Gewinnzahl "777": Er spuckt das gesamte Wechselgeld in 2-Euro Münzen aus! Bei 88 Euro sind das 44 x 2-Euro Münzen...!
Da sah ich die Möglichkeit, das in Zukunft durch den Bill Dispenser verbessern zu können. Zum Glück war meine Einschätzung richtig und der Verkauf des Bill Dispensers ist stark angestiegen. Die Situation am Flughafen mit dem Parken und der Slotmaschine hat sich leider nicht geändert... Allerdings nehmen die Automaten nun statt 100er Euroscheinen nur noch 50er Scheine an. Dadurch wurde die Slotmaschinensituation etwas verbessert, aber es gibt immer noch recht oft Gewinner, nur mit etwas weniger Münzen, also z.B. 19 x 2-Euro Münzen...
Ergo haben wir den Bill Dispenser dann in der Spielautomatenbranche verkauf. Statt Wechselgeld wurde damit dann die Gewinnauszahlung getätigt, und zwar mit Geldscheinen, statt mit so vielen Münzen. Geldscheine sind für die Spieler beim Spiel, noch interessanter, wenn sie gewinnen. So ganz ist meine Idee dann also nicht umgesetzt worden, aber ich hoffe, dass Bill Dispenser bald überall eingesetzt werden, um es den Zahlern zu erleichtern. Wenn ich die Parkautomatenhersteller frage, warum sie keinen Bill Dispenser wollen, ist die Antwort: "Zu teuer. Der Kunde (Parkhausbetreiber) wird das nicht zahlen." Aber das glaube ich nicht. Die Antwort der Spielautomatenbranche war damals die gleiche...
Check4U Dokumentenprüfer
Unser Dokumentenprüfer Check4U hat eine lange Geschichte. Der Start war ca. im Jahr 2000, als ich noch bei der letzten Firma war. Herr Ehrl von der Fa. Kühner kam damals zu uns. Er hatte schon angefangen, BNA (Banknotenakzeptor) in der Zigarettenautomatenbranche einzusetzen und fragte, ob der Banknotenakzeptor auch Personalausweise prüfen kann. Damals war die offizielle Lösung nur der Geldkartenleser.
Ich habe zusammen mit der Entwicklungsabteilung in Japan sofort die Situation überprüft und der Entwicklungschef meinte, es wäre nicht unmöglich, aber mit Modifikationen verbunden. Zum Glück war die Breite der Euroscheine und der (alten) Personalausweise ähnlich, was sehr wichtig für den BNA ist. Das war ca. 2-3 Wochen vor der nächsten Tabatek in Mainz, und die Entwicklung hat schnell eine provisorische Software für die Messe entwickelt. Damals war Fa. Sielaff so freundlich und hat diesen BNA in zwei Sielaff Automaten eingebaut.
Die Software war allerdings sehr provisorisch und nahm auch Schwarzweisskopien. Für das Muster war das noch ausreichend und eine Alternative oder Zusatzlösung zum Geldkartenleser. Die Resonanz war jedoch nicht besonders, da die komplette Branche schon in Richtung Geldkartenleser tendierte.
Ca. zwei Jahre nachdem ich nicht mehr bei der letzten Firma beschäftigt war, sondern schon 4U gegründet hatte und tief in der letzten Entwicklungsarbeit für einen BNA (Banknotenakzeptor) aus Taiwan für die deutsche Zigarettenautomatenbranche steckte, kam Herr Ehrl noch einmal zu mir und schlug etwas vor. Sein Vorschlag war, ein Führerscheinprüfer zu entwickeln, der in den Geldkartenleser (Kontaktiereinheit) integriert sein sollte.
Die Idee fand ich toll und suchte einen Partner, der so etwas entwickeln konnte. Von Anfang an hatte ich dafür koreanische Firmen im Auge. Allerdings noch keine bestimmte, denn ich wollte eine gute finden. Denn die koreanische Qualität war damals schon überzeugend, ähnlich wie die japanische, aber zu besseren Preisen.
Ich habe meherere Firmen kontaktiert und vor Ort besucht. Bis zum vorletzen Tag hatte ich leider keinen Erfolg, aber ein Freund hat mir noch eine Firma empfohlen und schnell einen Termin für den Tag darauf gemacht. Ich habe die Firma kurz vor meiner Rückkehr besucht und festgestellt, dass die Firma nicht nur die Fähigkeit für mein Vorhaben hatte, sondern auch sehr motiviert war.
Die Firma heißt XTM und liefert uns heute neue Banknotenzähler für 12V. Der verantwortlicher Mann war damals Herr Moon, heute der Chef der Firma KWS, die für uns BIZ produziert. Als wir begannen, den Führerscheinprüfer (Typ KWS, unter Geldkartenleser zu montieren) zu verkaufen, war Herr Moon schon nicht mehr bei XTM, weil die Entwicklung des Projekts so lange dauerte und die Firma XTM es so nicht mehr so recht zuende bringen wollte. Herr Moon wollte es aber glücklicherweise bis zum Ende durchziehen und hat daher KWS gegründet.
Damals war BNA aus Taiwan schon fertig und der big boss aus Taiwan war bei uns zu Besuch. Er sah ein Muster vom Führerscheinprüfer und zeigte sofort großes Interesse. Er fragte mich, ob wir ein Patent bzw. Gebrauchsmuster dafür haben und ich antwortete, ja, reichlich. Zum Schluss hat er mich gefragt, ob seine Firma auch so etwas entwickeln darf, und ich sagte, ja, sehr gerne.
Denn unser Führerscheinprüfer aus Korea war damls der einzige in der Branche und da war es auf jeden Fall besser, wenn es einen zweiten gab. Die erwartete Stückzahl lag damals bei 800.000 Stück, wenn alle Automaten damit auszurüsten sind. Falls es ein großes technisches Problem geben sollte ohne ein alternatives Gerät, würde die ganze Branche darunter leiden. Darum hatten wir zwei verschiedene Marken – um die Risiken von der Branche (und von uns) abzuwenden.
Es war ein kleines Gerät und nur für die Identitiätsprüfung durch den Führerschein und der Alterserkennung von bis 16 Jahren. Erkennungsmethode war nur die Echtheitsprüfung. Wer einen Führerschein hat, ist automatisch über 16. Dann kam aber die Gesetzesänderung von 16 auf 18. Das war eine interessante Herausforderung für uns, aber eine große Belastung für unsere Kunden, da die bisherigen Geräte nicht einfach durch ein Softwareupdate oder mit kleinen Modifikation darauf angepasst werden konnten. Es musste ein völlig neues Gerät dafür entwickelt werden, was neue Investitionskosten für unsere Kunden bedeutete.
Sowohl KWS als auch die Taiwanesen haben diesen neuen Dokumentenprüfer entwickelt, der nicht mehr nur den Führerschein, sondern auch den Personalausweis und sogar den Pass prüfen konnte. Das Dokument wurde nun nicht mehr hinein geschoben, sondern durchgezogen. Zu unserer großen Überraschung mussten wir feststellen, dass es nun eine dritte Marke gab, also ein Mitbewerber aufgetaucht war. Auch die Art, wie es uns auffiel - obwohl wir noch mit der Entwicklung beschäftigt waren - war eine Überraschung:
Wir stellten es durch eine Mahnung von einem Patentanwalt unseres Kunden fest. Der Kunde war und ist heute noch einer unserer größten Kunden für unseren BNA und hat nun selbst einen Dokumentenprüfer entwickelt. Der Kunde hat ein Gebrauchsmuster für Dokumentenprüfung mit Durchziehen angemeldet. Er hatte zwar von uns gehört, wusste aber nicht, dass wir auch etwas Ähnliches entwickelten, und zwar mit einem Patent und vier Gebrauchsmustern.
Kurz nach dem wir offiziell über unser Anwalt geantwortet hatten, rief mich der Chef des Kunden an und bat um einen Termin. Beim Treffen schlug er mir vor, dass beide diesbezüglich nichts mehr unternehmen sollten, was für mich natürlich angenehmer war. Hochachtung..! Ein Kunde hat so etwas entwickelt..!! Und heute ist er damit sogar sehr erfolgreich..!!! Meinen Respekt..!!!!
Damals hatten wir noch beide Marken der Dokumentenprüfer von KWS und den Taiwanesen, und auch den BNA der Taiwanesen. Irgendwie gefiel aber dem Chef der Taiwanesen nicht, dass wir mit beiden zusammenarbeiten. Damals waren die Taiwanese schon aus unserem Büro ausgezogen, indem zuerst die Originalfirma in Deutschland gegründet wurde. Es war von da an nicht mehr so schwierig, unsere Kunden direkt zu bedienen...
Unser Dokumentenprüfer Check4U hat eine lange Geschichte. Der Start war ca. im Jahr 2000, als ich noch bei der letzten Firma war. Herr Ehrl von der Fa. Kühner kam damals zu uns. Er hatte schon angefangen, BNA (Banknotenakzeptor) in der Zigarettenautomatenbranche einzusetzen und fragte, ob der Banknotenakzeptor auch Personalausweise prüfen kann. Damals war die offizielle Lösung nur der Geldkartenleser.
Ich habe zusammen mit der Entwicklungsabteilung in Japan sofort die Situation überprüft und der Entwicklungschef meinte, es wäre nicht unmöglich, aber mit Modifikationen verbunden. Zum Glück war die Breite der Euroscheine und der (alten) Personalausweise ähnlich, was sehr wichtig für den BNA ist. Das war ca. 2-3 Wochen vor der nächsten Tabatek in Mainz, und die Entwicklung hat schnell eine provisorische Software für die Messe entwickelt. Damals war Fa. Sielaff so freundlich und hat diesen BNA in zwei Sielaff Automaten eingebaut.
Die Software war allerdings sehr provisorisch und nahm auch Schwarzweisskopien. Für das Muster war das noch ausreichend und eine Alternative oder Zusatzlösung zum Geldkartenleser. Die Resonanz war jedoch nicht besonders, da die komplette Branche schon in Richtung Geldkartenleser tendierte.
Ca. zwei Jahre nachdem ich nicht mehr bei der letzten Firma beschäftigt war, sondern schon 4U gegründet hatte und tief in der letzten Entwicklungsarbeit für einen BNA (Banknotenakzeptor) aus Taiwan für die deutsche Zigarettenautomatenbranche steckte, kam Herr Ehrl noch einmal zu mir und schlug etwas vor. Sein Vorschlag war, ein Führerscheinprüfer zu entwickeln, der in den Geldkartenleser (Kontaktiereinheit) integriert sein sollte.
Die Idee fand ich toll und suchte einen Partner, der so etwas entwickeln konnte. Von Anfang an hatte ich dafür koreanische Firmen im Auge. Allerdings noch keine bestimmte, denn ich wollte eine gute finden. Denn die koreanische Qualität war damals schon überzeugend, ähnlich wie die japanische, aber zu besseren Preisen.
Ich habe meherere Firmen kontaktiert und vor Ort besucht. Bis zum vorletzen Tag hatte ich leider keinen Erfolg, aber ein Freund hat mir noch eine Firma empfohlen und schnell einen Termin für den Tag darauf gemacht. Ich habe die Firma kurz vor meiner Rückkehr besucht und festgestellt, dass die Firma nicht nur die Fähigkeit für mein Vorhaben hatte, sondern auch sehr motiviert war.
Die Firma heißt XTM und liefert uns heute neue Banknotenzähler für 12V. Der verantwortlicher Mann war damals Herr Moon, heute der Chef der Firma KWS, die für uns BIZ produziert. Als wir begannen, den Führerscheinprüfer (Typ KWS, unter Geldkartenleser zu montieren) zu verkaufen, war Herr Moon schon nicht mehr bei XTM, weil die Entwicklung des Projekts so lange dauerte und die Firma XTM es so nicht mehr so recht zuende bringen wollte. Herr Moon wollte es aber glücklicherweise bis zum Ende durchziehen und hat daher KWS gegründet.
Damals war BNA aus Taiwan schon fertig und der big boss aus Taiwan war bei uns zu Besuch. Er sah ein Muster vom Führerscheinprüfer und zeigte sofort großes Interesse. Er fragte mich, ob wir ein Patent bzw. Gebrauchsmuster dafür haben und ich antwortete, ja, reichlich. Zum Schluss hat er mich gefragt, ob seine Firma auch so etwas entwickeln darf, und ich sagte, ja, sehr gerne.
Denn unser Führerscheinprüfer aus Korea war damls der einzige in der Branche und da war es auf jeden Fall besser, wenn es einen zweiten gab. Die erwartete Stückzahl lag damals bei 800.000 Stück, wenn alle Automaten damit auszurüsten sind. Falls es ein großes technisches Problem geben sollte ohne ein alternatives Gerät, würde die ganze Branche darunter leiden. Darum hatten wir zwei verschiedene Marken – um die Risiken von der Branche (und von uns) abzuwenden.
Es war ein kleines Gerät und nur für die Identitiätsprüfung durch den Führerschein und der Alterserkennung von bis 16 Jahren. Erkennungsmethode war nur die Echtheitsprüfung. Wer einen Führerschein hat, ist automatisch über 16. Dann kam aber die Gesetzesänderung von 16 auf 18. Das war eine interessante Herausforderung für uns, aber eine große Belastung für unsere Kunden, da die bisherigen Geräte nicht einfach durch ein Softwareupdate oder mit kleinen Modifikation darauf angepasst werden konnten. Es musste ein völlig neues Gerät dafür entwickelt werden, was neue Investitionskosten für unsere Kunden bedeutete.
Sowohl KWS als auch die Taiwanesen haben diesen neuen Dokumentenprüfer entwickelt, der nicht mehr nur den Führerschein, sondern auch den Personalausweis und sogar den Pass prüfen konnte. Das Dokument wurde nun nicht mehr hinein geschoben, sondern durchgezogen. Zu unserer großen Überraschung mussten wir feststellen, dass es nun eine dritte Marke gab, also ein Mitbewerber aufgetaucht war. Auch die Art, wie es uns auffiel - obwohl wir noch mit der Entwicklung beschäftigt waren - war eine Überraschung:
Wir stellten es durch eine Mahnung von einem Patentanwalt unseres Kunden fest. Der Kunde war und ist heute noch einer unserer größten Kunden für unseren BNA und hat nun selbst einen Dokumentenprüfer entwickelt. Der Kunde hat ein Gebrauchsmuster für Dokumentenprüfung mit Durchziehen angemeldet. Er hatte zwar von uns gehört, wusste aber nicht, dass wir auch etwas Ähnliches entwickelten, und zwar mit einem Patent und vier Gebrauchsmustern.
Kurz nach dem wir offiziell über unser Anwalt geantwortet hatten, rief mich der Chef des Kunden an und bat um einen Termin. Beim Treffen schlug er mir vor, dass beide diesbezüglich nichts mehr unternehmen sollten, was für mich natürlich angenehmer war. Hochachtung..! Ein Kunde hat so etwas entwickelt..!! Und heute ist er damit sogar sehr erfolgreich..!!! Meinen Respekt..!!!!
Damals hatten wir noch beide Marken der Dokumentenprüfer von KWS und den Taiwanesen, und auch den BNA der Taiwanesen. Irgendwie gefiel aber dem Chef der Taiwanesen nicht, dass wir mit beiden zusammenarbeiten. Damals waren die Taiwanese schon aus unserem Büro ausgezogen, indem zuerst die Originalfirma in Deutschland gegründet wurde. Es war von da an nicht mehr so schwierig, unsere Kunden direkt zu bedienen...
Freitag, 27. Mai 2011
4U GmbH Gründung Teil 1.
Anfang 2002 habe ich 4U GmbH gegründet, nicht aus Ehrgeiz oder Schaffenswillen, sondern sozusagen aus der Überlebensnotwendigkeit. Von 1994 bis 2002 habe ich bei einer japanischen Banknotenakzeptorhersteller gearbeitet. Diese Firma ist eine ziemlich bekannter Hersteller für Banknotenakzeptoren im Gaming Sektor. Damals hatte die Firma über 95% Marktanteil in Las Vegas (bei Slotmaschinen). Zuerst habe ich ganz allein in einem Wohnbüro in Bingen angefangen. Im Jahr vorher war ich arbeitslos und suchte einen Job bei einer japanischen Firma in Japan, die gerade in Deutschland eine Filiale eröffnen wollte.
Ich war ca. ein Jahr lang arbeitslos, aber zum Glück habe ich durch einen Freund von mir und zwei verschiedene Firmenchefs der Firma kennengelernt, die genau zu dem Zeitpunkt jemanden suchten, der in Deutschland den Vertrieb für ganz Europa übernehmen sollte. Das war schon meine zweite Arbeitlosigkeit, nachdem damals die sogenannte "Schaumwirtschaft" in Japan geplatzt war. Der Tokyo Nikkei Dow fiel von knapp 40.000 auf ca. 20.000 Yen. Ein bekannter Bankkaufmann von mir, der damals bei einer japanischen Bankfiliale in Düsseldorf arbeitete, sagte: "Herr Kawasaki, in dieser Krise gibt es immer noch 40 japanische Firmen, die in Deutschland eine Filiale eröffnen wollen".
Da dachte ich mir, dass einige dieser Firmen vielleicht jemanden suchten, weil sie keinen aus ihrer eigenen Organisation nach Deutschland schicken können. Ein Jahr lang habe ich also gesucht und gewartet, und dann voll getroffen..! Die Firma wollte mich zuerst ein Jahr lang in Japan ausbilden, was aber zuletzt auf nur 3 Monate gekürzt wurde. Trotzdem war das mehr als ausreichend, um genug über Banknotenakzeptoren zu lernen. So fing mein Leben mit Banknotenakzeptoren im Jahr 1994 in Bingen an. Die ganze Zeit von 1994 bis 2002 war ich ziemlich erfolgreich. Der Umsatz ist von ca. vier auf 30 Mio Euro gestiegen, das Personal von eins auf ca. 20.
Trotzdem die Muttergesellschaft in Japan wollte, seltsamerweise im Jahr 2001 noch jemanden als meinen Vorgesetzten nach Deutschland schicken. Ich musste also das Ruder der Firma abgeben. Ein Jahr lang habe ich versucht, die neue Position als Navigator aufrecht zu erhalten, aber irgendwie lief es nicht gut und mir fehlte die Motivation. Also habe ich angefangen, einen neuen Job zu suchen. Ich wusste noch nicht, in welcher Branche ich wieder arbeiten sollte. Die Branche von der Firma (heute auch die von 4U) war damals schon die dritte Branche für mich.
Die Tatsache, dass ich nicht mehr ledig war wie damals, als ich das erste Mal arbeitslos wurde, zwang mich, so schnell wie möglich wieder arbeiten zu müssen. Zum Glück gab es einige Firmen aus Asien, die Interesse hatten, mit mir zusammen zu arbeiten, mich also als ihren Vertriebspartner einzusetzen. So musste/konnte ich 4U GmbH gründen. 4U bedeutet "Für Sie (die Kunden)". Ich bin leider kein Sohn eines reichen Vaters und hatte kein Geld, aber ich hatte stattdessen jemand, der uns zwei Jahre lang unterstützt hat. Dann begann die Zeit des BNA und anschließend des Dokumentenprüfers.